In den letzten Tagen habe ich viel darüber nachgedacht, wie ein Projekt beginnt. Nicht mit einer Skizze, nicht mit einem Angebot – sondern mit einer Frage:
Was möchte ich “hier” eigentlich erreichen?
Diese Frage klingt einfach – ist aber oft gar nicht so leicht zu beantworten. Viele Menschen kommen mit einem vagen Gefühl: „Es passt nicht mehr“, „Wir brauchen mehr Platz“, „Irgendwas muss sich ändern.“
Das ist ein Anfang. Aber für eine gute Planung braucht es mehr: Klarheit. Nicht über jedes Detail – sondern über das Ziel. Über das, was dir wirklich wichtig ist.
Und auch über die Menschen, für die dieser Raum gedacht ist.
Mir fällt dabei auf, wie ähnlich das dem Start eines Unternehmensprojekts ist: Wenn du nicht weißt, wofür du es machst und für wen, wird es schwer, gute Entscheidungen zu treffen.
Ich glaube: Architektur kann viel – aber sie kann nicht ersetzen, was du selbst nicht weißt. Je klarer du bist, desto besser kann der Raum dich später unterstützen.
Und während ich diesen Text schreibe, denke ich an Menschen, die gerade nach Architekturlösungen suchen. Vielleicht liest du hier mit, weil du dich fragst, wie du wohnen willst. Oder weil du ein Projekt starten willst, aber noch nicht genau weißt, wohin es gehen soll.
Der Grund, warum ich in meinem Blog so unterschiedliche Themen aufgreife: Ich möchte zeigen, wie vielfältig Architektur gedacht werden kann.
Für mich ist das einer der stärksten Aspekte meines Berufs: die Vielfalt. Die Möglichkeit, mit ganz unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu kommen, zuzuhören, zu lernen – und gemeinsam neue Wege zu finden.
Denn darum geht es mir. Nicht darum, das, was ich schon kenne, einfach irgendwo einzusetzen. Sondern darum, mit jedem Projekt neu zu denken, offen zu bleiben und Herausforderungen nicht aus dem Weg zu gehen, sondern sie einzuladen.
Und wenn ich mir eines wünsche, dann das:
Dass du – wenn du diesen Text liest – weißt, dass du jemanden an deiner Seite haben solltest, wenn du ein Projekt beginnst. Eine Architektin, ein Architekt – nicht unbedingt ich – aber jemand, der dich begleitet. Nicht jemand, dem du folgen musst, sondern der mit dir auf deinen Weg geht.
Denn das sollten wir Architekt:innen längst gelernt haben:
Gute Architektur beginnt nicht mit Antworten, sondern mit echtem Zuhören.
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