Im ersten Teil habe ich erklärt, wer wann ins Bauprojekt einsteigt: Architekt:innen, Fachplaner:innen und Energieberater:innen. Jetzt möchte ich einen kurzen Überblick geben, welche Fachplaner:innen es im Wohnungsbau überhaupt gibt – ganz ohne den Anspruch, dass bei jedem Projekt alle gebraucht werden.
Welche Fachplaner:innen gibt es – und was sind deren Aufgaben?
Neben Architekt:innen gibt es eine Reihe von Fachplaner:innen, die je nach Projektart und -umfang mitwirken. Hier eine Übersicht der häufigsten:
Statiker:innen (Tragwerksplanung): Sie berechnen und prüfen, ob Wände, Decken, Stützen und Fundamente die geplanten Lasten sicher tragen – und sorgen dafür, dass das Gebäude stabil bleibt. Auch bei Sanierungen ist ihre Expertise gefragt: Sobald tragende Bauteile verändert werden sollen, muss ein:e Statiker:in die Machbarkeit beurteilen.
Haustechnikplaner:innen: Verantwortlich für die technische Gebäudeausrüstung wie Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektroinstallation. Sie sorgen dafür, dass Komfort, Energieeffizienz und technische Anforderungen sinnvoll zusammenpassen.
Brandschutzfachplaner:innen: Sorgen dafür, dass alle Anforderungen an den Brandschutz erfüllt werden – das kann lebenswichtig sein. Besonders bei Mehrfamilienhäusern oder größeren Umbauten ist ihre Mitwirkung oft gesetzlich vorgeschrieben.
Bodengutachter:innen: Untersuchen den Baugrund, um herauszufinden, wie tragfähig der Boden ist und welche Maßnahmen nötig sind, z. B. bei Kellerbau. Ihr Gutachten bildet oft die Grundlage für die statische Planung und den Fundamentaufbau.
Bauphysiker:innen: Spezialisten für Wärme-, Feuchte- und Schallschutz, die helfen, Wohnkomfort und Energieeffizienz zu optimieren. Ihre Einschätzung wird vor allem bei Sanierungen oder bei KfW-/BEG-Förderungen relevant.
Vermessungsingenieur:innen: Messen Grundstücksgrenzen und Gebäude präzise aus, was besonders für Neubauprojekte wichtig ist. Auch bei Bestandsgebäuden liefern sie oft die Grundlage für die Planung, wenn keine aktuellen Pläne vorliegen.
Landschaftsarchitekt:innen: Bei größeren Wohnanlagen sorgen sie für die Planung der Außenanlagen, Gärten und Wege. Sie achten dabei auf Funktionalität, Gestaltung und ökologische Aspekte.
Schallschutzgutachter:innen: Falls besondere Anforderungen an den Lärmschutz bestehen, z. B. an stark befahrenen Straßen. Sie bewerten, welche baulichen Maßnahmen nötig sind, um Innenräume vor Lärm zu schützen.
Je nach Bauvorhaben können noch weitere Fachplaner:innen hinzukommen, z.B. Umweltgutachter:innen.
Warum ist das frühzeitige Einbinden wichtig?
Je früher diese Spezialist:innen ins Projekt eingebunden werden, desto besser können sie ihre Expertise in die Planung integrieren – und das spart Zeit und Kosten. Architekt:innen koordiniert dabei die verschiedenen Fachplaner:innen und sorgt dafür, dass alle Erkenntnisse und Anforderungen in den Entwurf einfließen.
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