Wir sind gerade in Italien, sitzen in unserem Lieblingsrestaurant und genießen das bunte Treiben – und die ebenso bunten Fassaden um uns herum. Beim genaueren Hinsehen fällt mir jedoch eine Hauswand auf, die sich deutlich von den anderen abhebt: Sie ist dunkel verfärbt, fast schwarz – offenbar von mikrobiellen Belägen überzogen, die viele als „Schimmel“ bezeichnen würden.
Besonders auffällig: Die Wand liegt auf der Nordseite. Sie bekommt kaum Sonne ab, was bedeutet, dass Regen, Tau oder feuchte Luft hier viel länger auf der Oberfläche verbleiben. Ohne Sonnenwärme fehlt die natürliche Trocknung – die Fassade bleibt über Stunden oder sogar Tage feucht. Das ist der ideale Nährboden für Algen, Pilze und andere Mikroorganismen.
Gleichzeitig liegt innen mit hoher Wahrscheinlichkeit ein beheizter Wohnraum. Und wenn die Wand ungedämmt ist, trifft warme Raumluft auf eine kalte Wand – es kann also zusätzlich auch innen zu Kondenswasserbildung und Schimmel kommen. Die Feuchtigkeit zieht unter Umständen sogar durch das Mauerwerk, sodass sich das Schadensbild außen und innen gegenseitig verstärken kann.
Was kann man tun, um solche Schäden zu vermeiden?
Eine wirksame Maßnahme ist eine Außendämmung – nicht nur, um Energieverluste zu reduzieren, sondern auch um:
die Wandtemperatur zu stabilisieren,
Kondenswasserbildung auf der Innenseite zu vermeiden und
die Außenseite schneller trocknen zu lassen.
Aber Achtung: Auch gut gedämmte Fassaden können mikrobiell befallen sein, wenn andere Faktoren ungünstig sind – zum Beispiel zu geringe Dachüberstände, schadhafte Regenrinnen oder sehr schattige Lagen.
Zusätzliche Maßnahmen, um die Fassade zu schützen:
Wasserabweisende Fassadenputze oder hydrophobe Anstriche, die Feuchtigkeit schnell abperlen lassen
Pflanzenbewuchs und Mauern auf Abstand halten, um die Luftzirkulation zu verbessern
Regelmäßige Wartung und Sichtkontrollen, um kleine Schäden frühzeitig zu erkennen
Viele dieser Probleme lassen sich mit überschaubarem Aufwand lösen – wenn man weiß, worauf man achten muss.
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