In der Leistungsphase 6 wird das Projekt für die Vergabe vorbereitet – also dafür, dass Bauunternehmen ein verbindliches Angebot abgeben können.
Dazu gehören vor allem Ausschreibungen, also konkrete Leistungsbeschreibungen für einzelne Gewerke (z. B. Rohbau, Fenster, Ausbau etc.), auf deren Grundlage Handwerksbetriebe oder Generalunternehmer Preise kalkulieren.
Was gehört zur LP6?
Aufstellung von Leistungsverzeichnissen (LV): klare, nachvollziehbare Beschreibungen aller Arbeiten und Materialien
Aufteilung in Vergabeeinheiten (Gewerke)
Abstimmung mit Fachplaner:innen, deren Leistungen ebenfalls ausgeschrieben werden
Mengen- und Massenermittlung (z. B. m² Putz, lfd. m Rohrleitungen)
Prüfung, ob die Leistungen vollständig und eindeutig beschrieben sind
Vorbereitung der Vergabeunterlagen, ggf. inklusive Pläne, technische Datenblätter etc.
Ziel ist es, Angebote zu erhalten, die vergleichbar und rechtssicher sind.
Wie ist das mit den Kosten?
Die Ausschreibung hat großen Einfluss darauf, ob die Angebote später „im Rahmen“ bleiben
Gut vorbereitete Vergabeunterlagen helfen, Nachträge zu vermeiden
Besonderheiten bei Sanierungen
Sanierungen bringen hier oft eine höhere Planungsunsicherheit mit sich:
Der Bestand kann Überraschungen enthalten – daher muss oft mit Eventualpositionen oder Alternativengearbeitet werden
Nicht alle Leistungen lassen sich exakt beschreiben – hier braucht es Erfahrung in der Formulierung und klare Vertragsbedingungen
In manchen Fällen wird nach Aufwand vergeben, wenn der Umfang erst im Bauverlauf sicher bestimmt werden kann
Eine gute Vorbereitung der Vergabe ist in der Sanierung daher besonders wichtig, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Der Komplete Text zur HOAI kann unter HAOI_2021 gelesen werden.
Fazit
Die Ausschreibung ist die Brücke vom Plan zum Angebot:
Je klarer und vollständiger sie ist, desto besser werden die Angebote – und desto reibungsloser wird später die Ausführung.